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Seit ihrer Einführung auf Twitter sind Hashtags gar nicht mehr aus unseren Posts und Tweets wegzudenken. Ob auf Instagram oder Facebook, TikTok oder LinkedIn, überall begegnen wir ihnen. Sie sind ein effektiver Weg, um mehr Leser für Ihren Social-Media-Post zu erreichen und sogar einen weltweiten Austausch zu einem Themengebiet zu starten. Doch was bedeutet der Begriff Hashtag überhaupt und wie benutzt man die Hashtag-Technik? 

Was ist ein Hashtag und woher kommt er?

Bekannt ist der Hashtag durch den Microblogging-Dienst Twitter geworden, der Vorreiter in Sachen Hashtags war. Schon im August 2007 hat der Rechtsanwalt und Internet-Aktivist Chris Messina die Nutzung des Hashtags für sogenannte Gruppen auf Twitter vorgeschlagen.

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Die Gruppen kamen nie, der Hashtag schon. Seit Juli 2009 verlinkt Twitter alle Hashtags. Wenn Sie also auf einen Hashtag klicken, gelangen Sie in eine chronologisch geordnete Übersicht. In dieser Timeline finden Sie alle Posts und Tweets, die Ihren Hashtag beinhalten.

Der Begriff Hashtag

Das Wort Hashtag bildet sich aus den englischen Wörtern hash und tag. Ein hash kommt aus der Software-Entwicklung, steht dort für eine Prüfsumme und wird üblicherweise mit dem Doppelkreuz bzw. dem Raute-Symbol # dargestellt. Das Wort tag wiederum steht für eine Markierung oder ein angeheftetes Schild (z.B. den die Preisauszeichnung price tag oder den berühmten Fußzettel am Zeh einer Leiche). Ein Hashtag ist somit eine Markierung mit Doppelkreuz: #hashtag.

Suchfunktion

Klicken Sie auf einen Hashtag, erhalten Sie weitere mit diesem Hashtag markierte Beiträge. So können Sie nach verwandten Beiträgen suchen. Diese Suchfunktion ist integraler Bestandteil von Twitter, Instagram und TikTok; andere Social-Media-Dienste wie Facebook und YouTube verstehen Hashtags zwar ebenso. Allerdings ignorieren die User sie dort weitgehend – sie gehören einfach nicht zur Plattform-DNA. Mehr dazu weiter unten. Als letzte große Social-Media-Plattform hat LinkedIn Hashtags eingeführt und empfiehlt dringend, zwei bis drei pro Beitrag zu nutzen.

Hilfestellung bei der thematischen Einordnung

Neben der Suchfunktion dient der Hashtag insbesondere auf Twitter auch der thematischen Einordnung eines Tweets – dies ist der Not geschuldet, dass lediglich 280 Zeichen pro Tweet verfügbar sind. (Bei Einführung der Hashtags waren es sogar nur 140 Zeichen.) In diesen wenigen Zeichen ließ sich ein komplexer Sinnzusammenhang oft nur schlecht ausdrücken. So bürgerte es sich ein, Hashtags als Werkzeug thematischer Einordnung zu nutzen. Sonst ergäben diese Tweets vermutlich auch reichlich wenig Sinn:

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Sie werden sich aufgrund des Hashtags #tatort denken können, dass sich diese Tweets auf einen Fernsehkrimi beziehen, nicht auf die Taxidichte in Münster, potenzielle Rammstein-Songs und Franzosen-Klischees. Ein Hashtag dienst also der schnellen Einordnung, der Lieferung von Kontext.

Wie benutzt man Hashtags?

Richtig verwendete Hashtags sorgen für ein gut kategorisiertes Archiv. Für User ist es wesentlich einfacher, interessante Beiträge über bestimmte Themen zu finden. Auch zu einer größeren Sichtbarkeit der eigenen Inhalte können weise ausgesuchte Hashtags verhelfen. Außerdem sind Hashtags wichtig, wenn Sie in Verbindung mit einem bestimmten Begriff von anderen gefunden werden möchten. Hashtags sorgen dafür, dass ein weltweiter Austausch zu einem bestimmten Themengebiet entstehen kann.

Grundsätzliches zum Hashtag

  • Setzen Sie das Raute-Symbol ohne Leerzeichen vor das Stichwort, als Beispiel: #hashtag, nicht aber # hashtag. Groß- oder Kleinschreibung ist der Technik egal. Der jeweilige Social-Media-Dienst, in dem Sie Ihren Hashtag erstellt haben, erkennt das Stichwort anhand der Raute und verlinkt es beim Veröffentlichen Ihres Beitrags automatisch.
  • Der Hashtag darf nur aus Buchstaben und Ziffern bestehen. Umlaute machen gelegentlich – aber nicht immer – Probleme.
  • Wenn Sie mehrere Hashtags hintereinander benutzen, trennen Sie sie bitte mit einem Leerzeichen. Alles andere ist unübersichtlich.
  • Benutzen Sie Hashtags mit Bedacht – einer oder zwei sind allemal genug, und zwar egal, ob Sie bei Twitter, TikTok, LinkedIn oder bei Instagram sind! Denn Tweets wie dieses abschreckende Beispiel können Sie noch immer finden. Wieso will der Autor – das bin in diesem Falle ich – unter beliebigen Wörtern wie #bizarr, #menschen, #hashtags, #sinn, #verstand, #weniger, #eindeutig oder #mehr gefunden werden? (Will ich ja gar nicht. Der Tweet ist nur ein #AbschreckendesBeispiel.)
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  • Wenn Sie einen Hashtag für ein Ereignis oder spezielles Thema benutzen möchten, kürzen Sie sinnvoll, um auf Twitter Platz zu sparen. Statt #Bundestagswahl2025 nutzen Sie #btw25, statt #GermanysNextTopmodel nutzen Sie #GNTM. Mittlerweile werden auch offizielle Hashtags von Veranstaltern und Medien vorgeschlagen, um die Verschlagwortung zu vereinfachen, zum Beispiel #bch17 für das BarCamp Hannover im Jahr 2017, wie im folgenden Beispiel:
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  • Als Unternehmen verwenden Sie am besten nur Hashtags, die sich auf Ihre Branche oder Marke beziehen. Achten Sie darauf, dass die Hashtags nicht zu lang oder kompliziert sind.
  • Achten Sie darauf, für Sie passende Hashtags zu nutzen. Wenn Sie also Tierkrankenversicherungen in Deutschland verkaufen, ist es unsinnig, auf Instagram Fotos niedlicher Hunde mit englischen Hashtags wie #DogsOfInstagram, #Instadogs, #Puppies oder #CutenessOverload zu posten – Sie benötigen deutsche Hashtags! Wenn Sie hingegen international unterwegs sind, meiden Sie eben lieber die deutschen Hashtags.
  • Achten Sie ebenfalls darauf, dass Ihre Hashtags nicht zu allgemein sind. Der Hashtag #neu oder #klartext ist verhältnismäßig belanglos – Ihr Post wird in der Vielzahl der Beiträge, die damit getaggt sind, untergehen, ganz gleich, welche großartige Neuigkeit Sie zu zeigen und welchen Klartext sie zu sagen haben.

Die Hashtag-Platzhirschen

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  • Über die Hashtags können Sie herausfinden, welche Twitter-Themen zur Zeit besonders beliebt sind (»Trending Topics«). Interessante Themen bekommen durch die Twitter-Community schnell einen eigenen Hashtag zugewiesen. Viele Journalisten benutzen die Hashtags auf Twitter daher auch zur Recherche und Unternehmen für ihr Social-Media-Monitoring.
  • Achten Sie darauf, dass Sie nur wenige, dafür sehr aussagekräftige Hashtags verwenden.
  • Bemühen Sie sich, die Hashtags natürlich in den Text einzufügen und gut zu verteilen, damit die wesentlichen Begriffe sofort erkennbar sind. Trennen Sie sie möglichst von den visuell gleich aussehenden Links.
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  • Alternativ bietet es sich an, einen zusammenfassenden Hashtag ans Ende eines Tweets zu stellen.
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Instagram

  • Wie auf Twitter funktionieren Hashtags auch auf Instagram. Bei Instagram sind Hashtags dafür da, dass Sie Fotos und Bilder kategorisieren und finden. Hashtags sind tatsächlich auch die einzige sinnvolle Möglichkeit, passiv für eine größere Sichtbarkeit (und damit für Followerwachstum, falls Sie es tatsächlich auf diese Vanity Metric anlegen sollten) zu sorgen.
  • Der Klick auf einen Hashtag ist die einzige sinnvolle Möglichkeit, bei Instagram gezielt nach Inhalten zu suchen.
  • Je mehr Hashtags Sie nutzen, desto mehr Interaktion erzielen Sie zwar, aber Vorsicht: Generell sollten Sie auch hier nur ein bis zwei gut bildbeschreibende Hashtags nutzen. Sonst enttäuschen Sie die vielen internationalen Nutzer, die auf Ihr #success klicken, mit für sie unverständlichem deutschen Kauderwelsch. Und das sorgt dann für eine Abwärtsspirale bei der Sichtbarkeit Ihrer Beiträge, denn der Instagram-Algorithmus ist gnadenlos.
  • Unter ein Bild können Sie theoretisch bis zu 30 Hashtags setzen. Das ist eine technische Grenze. Aber: Nutzen Sie die nicht einmal annähernd aus! Instagram selbst empfiehlt, nur einen bis zwei Hashtags zu setzen! Fassen Sie also Ihren Content in sehr wenigen, dafür aber wirklich guten Hashtags zusammen.
  • Die verwendeten Hashtags sollten immer, immer, immer (IMMER!) zum Bild oder wenigstens zu Ihrem Unternehmen passen.
  • Ob Sie Ihre Hashtags im Text selber oder alle in einem Block darunter veröffentlichen, ist technisch komplett egal. Das hat lediglich ästhetische Auswirkungen. Ich selbst mache es tatsächlich mal so und mal so. Nur in einem Kommentar sollten Sie die Hashtags nicht sammeln. Denn Instagram zeigt Kommentare in den Suchergebnissen gar nicht an.
  • Je weniger Follower Sie haben, desto spitzere und gezieltere Hashtags setzen Sie ein.
  • Auch in den Instagram Stories können Sie Hashtags verwenden, je Story-Segment einer. (Wobei das nicht ganz stimmt. Nur wenn Sie den Hashtag-Sticker verwenden ist das richtig. Sie können aber auch das Textwerkzeug verwenden, ein # und dahinter Ihren Suchbegriff tippen, danach einen weiteren, danach noch einen… Theoretisch sind auch hier 30 Hashtags drin, aber das ist ebenso sinnvoll wie bei Feed-Posts. Also gar nicht.)

Der Hashtag in anderen Social-Media-Diensten

Bei Twitter und Instagram ist der Hashtag oft die treibende Kraft für eine Konversation und für Interaktionen. Doch wie sieht es bei Social-Media-Plattformen aus, die den Hashtag nicht in ihrer DNA haben?

TikTok

Auch bei TikTok gibt es eine mächtige Hashtag-Suche. Sie funktioniert analog wie bei Twitter und Instagram: Ein Klick auf einen Hashtag unter einem Video bzw. eine Suche nach #hashtag bringt ein entsprechendes Suchergebnis. Was die sinnvolle Anwendung angeht, orientieren Sie sich am besten an dem, was ich zur Anwendung auf Instagram gesagt habe: wenige Hashtags, die den Content beschreiben.

Zur Frage »Was ist ein Hashtag« zeigt das Bild einen Screenshot der Hashtag-Suche von TikTok.

Facebook

Was auf Twitter, TikTok und Instagram wunderbar funktioniert, klappt auf Facebook leider gar nicht. Hashtags auf Facebook sind weder sonderlich beliebt noch von großen Nutzen. Facebook hat die Hashtags zwar im Juni 2013 eingeführt, aber seitdem ist nicht viel passiert. Dadurch, dass Facebook-Nutzer so selten Hashtags verwenden, ergibt sich auch kein richtiger Mehrwert bei der Suche nach einem Hashtag – es gibt nur sehr begrenzte Ergebnisse. Wichtig ist auch zu wissen, dass einige Studien darauf hindeuten, dass mit dem Einsatz von Hashtags auf Facebook die Interaktionsrate Ihrer Follower wie auch die organische Reichweite Ihrer Beiträge sinkt. Darum ist meine eindeutige Empfehlung, bei Facebook keine Hashtags zu nutzen – und damit verbunden auch noch die weitere Empfehlung, dass Sie die Crossposting-Funktion von Instagram zu Ihrer Facebook-Seite deaktivieren. (Das ist ohnehin selten sinnvoll.)

Allerdings legt Facebook seit 2020 verstärkten Wert auf Hashtags. Es gibt nun bessere Suchergebnisse und ab und zu fallen mir Hashtags auch organisch im Feed auf. Jedoch sehe ich bisher (Stand Juli 2022) noch immer keine positive Auswirkung von Hashtags auf die Sichtbarkeit eines Beitrags. Von daher empfehle ich aktuell noch abzuwarten und Tee zu trinken.

LinkedIn

Das Business-Netzwerk LinkedIn führte die Hashtags genau wie Facebook im Jahr 2013 ein. Anfangs ließen sich die LinkedIn-Nutzer gar nicht drauf ein, doch mittlerweile setzt die Plattform extrem auf Hashtags. Im Laufe der Jahre hat LinkedIn einige interessante Sonderfunktionen eingeführt, die es Ihnen leicht machen, Inhalte zu finden, die zu Ihnen passen. Darum ist es empfehlenswert für Sie, Ihre Beiträge auch auf LinkedIn mit Hashtags zu versehen. Auch hier gilt es, den Beitrag mit vielleicht zwei oder drei sinnvollen Hashtags zu ergänzen.

Wie schon bei Instagram ist es technisch egal, ob der Hashtag im Text selber, darunter oder in einem Kommentar zum Beitrag zu finden sind. Es ist nur Ihr ästhetisches Empfinden, was hier gefragt ist.

Pinterest

Die Bilderplattform Pinterest ist mehr Suchmaschine als Social-Media-Plattform. Pinterest durchsucht den gesamten Text nach Ihrem Suchbegriff, was Sie vom Einsatz von Hashtags entlastet. Verzichten Sie daher bei Pinterest auf Hashtags.

XING

Das deutsche Business-Netzwerk XING kann ich nicht mehr so richtig zu Social Media zählen, weil es »das Spielfeld wechseln« und eine reine Karriereplattform werden will. So erzählte Vorstandsvorsitzende Petra von Strombeck in einem Podcast-Interview mit OMR-Chef Philipp Westermeyer. Aber davon abgesehen: XING unterstützt keine Hashtags. Bitte verzichten Sie daher auf die Raute in Ihren Beiträgen. Es hat einfach keinen Sinn, dort den Lesefluss durch seltsame Zeichen zu stören.

YouTube

Hashtags funktionieren auch auf YouTube. Sie haben allerdings eine absolut nachgeordnete Funktion, da die integrierte Suchmaschine – immerhin die zweitgrößte Suchmaschine der Welt nach Google (und beide gehören zum selben Konzern… SEO, ick hör dir trappsen) – sehr mächtig ist. Ob ein Begriff mit einer Raute versehen ist oder nicht, ist der YouTube-Suchmaschine egal. YouTube empfiehlt, nicht zu viele Hashtags in Video-Beschreibungen zu verwenden, da sie dann einfach weniger relevant für die Zuschauer werden, die nach Videos suchen. Bei mehr als 60 Hashtags ignoriert YouTube sämtliche Hashtags eines Videos; bei »extrem vielen Tags« entfernt die Plattform das Video sogar möglicherweise ganz aus den Suchergebnissen.

Fazit zu Hashtags

Ausgehend von Twitter sind Hashtags mittlerweile in vielen Social-Media-Diensten angekommen. Privatpersonen wie Unternehmen benutzen Hashtags in ihren Posts, um ihren Beiträgen eine thematische Zuordnung zu geben und gleichzeitig damit ihre Sichtbarkeit zu verbessern. Das Raute-Symbol vor den Schlagwörtern und Zeichenketten erleichtert die Suche nach Inhalten bezüglich eines bestimmten Themas in den sozialen Medien und kategorisiert Beiträge. Auf einigen Plattformen funktionieren sie wesentlich besser als in anderen, und bei XING ist die Idee noch immer nicht einmal angekommen.

Richtig eingesetzt sind Hashtags eine positive Unterstützung Ihres Social-Media-Marketings. Entwickeln Sie für sich selbst jedoch eine Hashtag-Strategie und pumpen Sie nicht wahllos irgendwelche beliebten Hashtags raus.