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Einer der am häufigsten gelesenen Artikel in diesem Blog ist seit Jahren (!) ein Text der Erläuterung, was Instagram eigentlich ist. Der Text erschien ursprünglich mal 2014. Seitdem ist Etliches passiert; Instagram ist eine Riesensache für jede Marke geworden. Doch warum ist Instagram für Unternehmen so bedeutsam? Im großen Ganzen ist Instagram im Marketing angekommen. Besonders junge Betriebe, Start-ups und Unternehmen, die ihre Kundschaft stark in der Generation der Millennials finden, nutzen die Plattform. Warum auch Ihr Unternehmen Instagram nutzen sollte, schlüssele ich im Folgenden auf.

Wieso Instagram für Unternehmen Bedeutung hat

Instagram ist neben Facebook und WhatsApp eine der drei Plattformen des Meta-Konzerns. Es gibt haufenweise Gründe, um Instagram auch für Ihre Marke als Tool Ihrer Social-Media-Strategie einzusetzen.

1. Instagram für Unternehmen als Kommunikationskanal

Social-Media-Dienste sind einfach nicht mehr wegzudenken. Erst recht nicht, wenn es um die Unternehmenskommunikation geht. Das gilt an vielen Orten, so zum Beispiel auf Facebook, Twitter, TikTok und LinkedIn. Doch Instagram steigert seine Nutzerzahlen immer weiter und eilt von Rekord zu Rekord. Die erst 2010 gegründete Fotoplattform zählte 2014 noch 300 Millionen weltweite Nutzer, ein Jahr später waren es schon 500 Millionen Nutzer, und im Juni 2018 knackte Instagram die Milliarde. Mittlerweile liegt sie in Deutschland bei der täglichen Nutzung sogar vor Facebook.

In Deutschland entwickelte sich die Nutzerschaft wie folgt:

bis 2017: monatlich aktive Nutzer, ab 2018: wöchentlich aktive Nutzer. Quelle: Christian Buggisch

In dieser großen Nutzerschaft, die zum Großteil aus der kaufkräftigen Generation der zwischen ca. 1980 und 1999 Geborenen besteht (Millennials bzw. Generation Y genannt) können Sie mit Ihrem Unternehmen, Ihrer Marke und Ihren Botschaften präsent sein.

2. Instagram für Unternehmen als Vertriebskanal

Instagram ist ein geeignetes Tool für Ihr Marketing, mit dem Sie vor allem im Consumer- und Selbstständigen-Bereich punkten können. Sofern Ihre Produktpalette Endverbraucher anspricht und Ihre Leistung weder besonders teuer noch besonders erklärungsbedürftig ist, ist Instagram wahrscheinlich eine gute Wahl für Sie. Dabei können Sie aus verschiedenen Varianten wählen, um Ihre Marketingziele zu erreichen:

  • Sie können bezahlte Werbung schalten. Das geht einerseits in der App selbst, andererseits aber viel besser über den Meta-Werbeanzeigenmanager, der ebenfalls Ihre Facebook-Seite mit Anzeigen versorgen kann).
  • Sie können Influencer bezahlen, um deren Sichtbarkeit zu nutzen. (Vorsicht, lassen Sie sich hier nicht von der Zahl der Follower blenden, sondern bezahlen Sie nach valideren Werten, etwa der Durchklick- oder der Interaktionsrate.)
  • Instagram bietet einen eigenen Shopping-Bereich, in dem Sie Ihre Waren anbieten können.
  • Sie können auf unbezahlte, organische Beiträge (Fotos, Video-Reels und Stories sowie Live-Videos) setzen und sich so authentisch im Markt positionieren.

In letzterem Fall geht es darum, dass Ihre Werbung nicht als Werbung wahrgenommen wird. Die Drogeriekette Rossmann zeigt, wie gutes Marketing durch Produktpräsentation gehen kann. Wie bei eigentlich allen Social-Media-Plattformen gilt aber auch bei Instagram: Kontinuität ist das A und O! Darum sorgen Sie bitte dafür, dass Sie regelmäßig neue Stories, Bilder und Videos veröffentlichen.

3. Authentizität

Emotionen und Storytelling sind die Zauberworte. Wenn auch Ihr Unternehmen Instagram in erster Linie zu Werbezwecken nutzen will, sollten Sie immer im Hinterkopf behalten: Instagram ist kein PR-Channel! Niemand abonniert Sie, wenn Sie bloß platte Werbung für Ihre Produkte machen (siehe vorherigen Punkt)! Seien Sie fantasievoll: Zum Beispiel können Sie von Ihrem Messestand aus Bilder posten und alle Teilnehmenden aus Ihrer Belegschaft verlinken – und Ihre Messebesucher gleich mit. Haben Sie einen Neuzugang unter den Mitarbeitern? Auch sowas passt auf Ihr Instagram-Unternehmensprofil. Und natürlich müssen Worte das Bild unterstützen. Jedes Bild hat eine kleine, ganz eigene Geschichte. Und genau an dieser Stelle schaffen Sie einen Grund, Sie zu abonnieren. Ein positives Beispiel ist der Instagram-Account der Bundeswehr.

4. Visuelle Kommunikation im höchsten Maß

Wie Sie vielleicht schon mitbekommen haben: Auf Instagram können Sie nicht nur Fotos, sondern auch Videos posten. Und da sind wir auch schon wieder beim Menschen, dem Augentier. Was wir sehen, behalten wir länger im Gedächtnis. Und das, was uns bewegt, erstaunt und anregt, sowieso. Deshalb ist Instagram ein hervorragendes Instrument, um all Ihre visuellen Inhalte in Szene zu setzen. Das können Ihre Produkte sein, aber auch Ihr Fuhrpark, Ihr Unternehmensgebäude und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und das bringt uns zum nächsten Punkt.

5. Employer Branding – die Arbeitgebermarke

Es herrscht Fachkräftemangel in Deutschland. Nicht mehr die Arbeitnehmer:innen, sondern die Unternehmen befinden sich plötzlich in der Bewerberrolle. Damit Sie Ihren Bedarf am Arbeitsmarkt decken können, reicht es längst nicht mehr, ein gutes Gehalt zu zahlen und kostenlos Obst und Kaffee anzubieten. Es geht längst darum, wie wohl sich Ihre Mitarbeiter:innen bei Ihnen fühlen. Unternehmen müssen also attraktive Arbeitgeber sein, und diese Attraktivität schlägt sich in Form einer Arbeitgebermarke nieder – dem Employer Brand.

Unter Social Employer Branding fassen wir alle Aspekte zusammen, die mittels Social-Media-Arbeit einen positiven Einfluss auf Ihre Arbeitgebermarke hinterlassen. Zeigen Sie, was die Menschen in Ihrem Betrieb erwartet und was sie interessiert – angefangen vom künftigen Arbeitsplatz bis hin zum Blick hinter die Kulissen. Dies ist Employer Branding. Auch Praktikanten können Sie so finden. Für diese Nutzung von Instagram sind die Instagram Stories und die zugehörigen Highlights auf Ihrer Profilseite hervorragend geeignet.

6. Community Building

Egal ob einfacher Content, Gewinnspiele oder Wettbewerbe: Instagram ist ein wertvolles Instrument der Kundenbindung und für den Aufbau Ihrer Social Community. Wussten Sie, dass Sie einem User direkt in den Kommentaren antworten können? Das sollten Sie unbedingt machen, denn hier bietet sich eine hervorragende Möglichkeit, direkt auf Fragen, Anregungen und Wünsche einzugehen. Außerdem fühlt sich der Kommentierende dann wahr- und ernstgenommen.

7. Ihre Konkurrenz als Chance

Obwohl in Deutschland noch immer erschreckend wenige Unternehmen Instagram verwenden (ich selbst übrigens auch nicht so richtig – dem steht meine Social-Media-Strategie entgegen, die Instagram nicht vorsieht), ist Ihre Konkurrenz möglicherweise bereits da. Und genau die können Sie als Chance der Kundengewinnung sehen. Bei Ihren Wettbewerbern tummelt sich nämlich auch Ihre Zielgruppe. Schauen Sie daher ruhig mal bei der Konkurrenz und deren Followern vorbei und kommentieren Sie freundlich-kollegial. Damit interagieren Sie mit Ihrer Konkurrenz. Das macht nicht nur Eindruck bei denen, sondern auch bei deren Followern. Und wer sympathisch ist, dem wird auch gerne gefolgt.

8. Interaktionen durch Hashtags

Der Hashtag ist eine Erfindung von Twitter, die so genial ist, dass sie alle kopieren. Darum gibt es Hashtags mittlerweile auch bei Facebook (wo Sie sie aber besser nicht einsetzen sollten, aber das ist eine andere Geschichte), bei TikTok, bei LinkedIn und – genau: bei Instagram. Vielleicht haben Sie unseren Artikel Wie kann mein Unternehmen Instagram nutzen gelesen und sich unser Beispiel des etablierten Hashtags #WinYourWurstpaket näher gebracht. Einerseits können Sie selber Hashtags etablieren und so ein eigenes Fotoarchiv erstellen. Andererseits sind die gesetzten Tags eine Weiterleitung zu einer Art »Sammelstelle«, an der Sie alle hochgeladenen Inhalte sehen, die mit diesem Begriff »gehashtaggt« wurden. Als kleine Hilfe zu Ihrer eigenen Auswahl: Es muss nicht immer direkt mit dem eigentlichen Inhalt des Bildes zu tun haben, dennoch im weitesten Sinne. Bis zu 30 Hashtags können Sie theoretisch setzen – sollten Sie aber nicht (Instagram selbst empfiehlt nur zwei bis drei Hashtags pro Bild). Benutzen Sie so viele wie unbedingt nötig, diese aber dafür so präzise wie möglich. Sie sollten sich ausschließlich auf das gezeigte Bild beziehen. Machen Sie einen sehr großen Bogen um allgemeine Hashtags wie #instagood oder #happy – die bringen Ihnen nämlich exakt gar nichts.

9. Strategische Kommunikation via Direktnachricht

Hier schlummert ein hohes Potenzial. Sie können gleichzeitig bis zu 15 ausgewählten Personen (ganz gleich ob Follower oder nicht) exklusiven Content anbieten. Aber bitte natürlich nur dann, wenn der wirklich relevant ist.

Eine junge Dame aus meinem persönlichen Umfeld ist Sneaker-süchtig. Sie wissen schon: Schuhe. Darum folgt sie zahlreichen Sneaker-Accounts auf Instagram. Auch einem »Reseller«. Ein »Reseller« ist jemand, der am Erscheinungstag ausgewählter Sneakers den Markt leerkauft, um sie dann denjenigen, die nicht schnell genug waren, für einen deutlich höheren Preis anzubieten. Also kurz: Ein Raubtierkapitalist in ganz klein. Die Sneaker-Szene ist anscheinend ziemlich verseucht damit.

Die junge Dame hatte es auf einen ganz bestimmten Sneaker abgesehen, doch der Reseller verlangte einfach viel zu viel Geld in seinem Posting. Derjenige hinter dem Account hatte aber gute Arbeit geleistet, denn er hatte wahrgenommen, dass sie bei mehreren seiner Bilder mit genau diesem Schuh auf »Gefällt mir« gedrückt hatte. Und dann kam auch schon eine Direktnachricht mit einem exklusiven Angebot. Der Preis lag deutlich unter dem, den er in der Beschreibung des öffentlichen Bildes angegeben hatte. So hat sie ihren Sneaker dann doch noch bekommen und hat seither einen ausgesprochen positiven Kontakt mit dem Reseller.

Jetzt stellen Sie sich vor, wie Sie die Funktion für Ihr Unternehmen nutzen können: Besonderen Kunden – oder besonderen potenziellen Kunden – können Sie auf diese Art und Weise ein besonderes Angebot unterbreiten. Trotzdem: Das sollte wirklich gut durchdacht sein. Sie könnten damit nämlich auch Gefahr laufen, als »Spammer« abgestempelt und dem Netzwerk gemeldet zu werden. Deshalb: Richtig nutzen oder lieber gar nicht.

10. Gute Teilbarkeit

Die Bilder, die Sie auf Instagram hochladen, können Sie auch auf andere Social-Media-Plattformen eins zu eins teilen. Entweder können Sie das noch während des Hochladens oder zu einem späteren Zeitpunk direkt aus der App heraus erledigen. Das ist gerade dann hilfreich, wenn Sie für jedes Netzwerk andere Beschreibungen wählen möchte (was ich empfehle). Allerdings rate ich hier zur Vorsicht: Instagram benötigt Hashtags zwingend, bei Facebook funktionieren sie aber nicht besonders gut und sorgen für allerlei negative Effekte. Und auf Twitter schaut Ihr Beitrag ziemlich unattraktiv aus. Einzig Ihre Instagram Stories können Sie – mit einigen technischen Abstrichen – problemlos auch auf Facebook teilen.

Auch können Sie Instagram-Beiträge in Ihre Website einbinden. Das hat den Vorteil, dass Ihre Website-Besucher sehen können, dass es einen offiziellen Instagram-Account Ihres Unternehmens gibt. So sieht das dann aus:

Fazit: Instagram für Unternehmen nutzen

Wenn Sie bis hierhin gelesen haben, scheinen Sie ein großes Interesse daran zu haben, mit Ihrem Unternehmen Instagram zu nutzen. Ich hoffe, dass ich Ihnen habe Anregungen geben können. Wenn Sie gerne mit Instagram starten möchten, kann ich Ihnen einen Instagram-Workshop anbieten, in dem Sie lernen, den Dienst zu Ihrem größtmöglichen Nutzen einzusetzen. Ergänzend dazu entwickele ich auch gern gemeinsam mit Ihnen Ihre individuelle Instagram-Strategie für Ihren Betrieb – und für die ersten generellen Tipps und Hinweise kann in vielen Fällen schon eine kostengünstige Beratung auf Stundenbasis ausreichend sein. Sprechen Sie mich einfach an.