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Bei einer anstehenden Personalsuche eine Anzeige zu schalten und darauf zu warten, dass Bewerbungen eintreffen, funktioniert heute nicht mehr. Die vermehrte Nutzung von Social-Media-Kanälen bei der Personalsuche führt dazu, dass Recruiter zukünftig innovative Wege bei der Personalsuche und dem Bewerbermanagement beschreiten müssen. Doch auch die andere Seite der Medaille gehört dazu: Wenn der Gesuchte und Suchende sein Social-Media-Profil nicht pflegt, dann stehen die Chancen wahrlich schlecht. Profil-Pflege ist ein echtes Muss für alle Bewerber!

Um es klar zu sagen: Erkennbare Alkohol-Eskapaden, freizügige Partyfotos, fragwürdige politische Postings in Foren oder auch eine völlige Nicht-Präsenz im Internet können recht schnell zu Misstrauen bei den Unternehmen führen. Ein professioneller und vor allem positiver Auftritt im Netz wird daher immer wichtiger. Wichtig ist, dass man bei allen Plattformen aktiv agiert und auch reagiert. Alle Angaben und das jeweilige Profil sollten kontinuierlich aktualisiert werden. Das kostet zwar Zeit und mit Sicherheit auch manchmal Nerven, aber es macht sich letztendlich belohnt.

Wer sich heutzutage nicht auf sozialen Medien präsentieren will, hat dazu ja nicht nur ein gutes Recht, sondern angesichts diverser Datenskandale in jüngster Zeit auch einige gute Gründe. Viele Personalverantwortliche, die sich um die Besetzung offener Stellen in ihrem Unternehmen kümmern, scheinen davon allerdings noch nicht mitbekommen zu haben. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Branchenverbands ‚Bitkom‘.

„Ein aktuelles und gut gepflegtes Profil in sozialen Netzwerken kann die Chancen auf eine Einladung zum persönlichen Gespräch erhöhen. Wichtig ist, dass das Social-Media-Profil mit den eingereichten Bewerbungsunterlagen übereinstimmt, sie sinnvoll ergänzt und zusätzliche Informationen bietet“, kommentiert Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder das Ergebnis der Umfrage.

Gut zwei Drittel der Personaler (63 Prozent) informieren sich in sozialen Netzwerken über Bewerber. 67 Prozent von ihnen schauen sich dabei die Profile an, bevor sie entscheiden, ob ein Kandidat zum Gespräch eingeladen wird. Drei von zehn ziehen bereits bei der ersten Sichtung der Unterlagen das Social-Media-Profil zu Rate – ebenso viele nach dem ersten Gespräch mit dem Bewerber. Jeder fünfte Personaler (18 Prozent) nutzt soziale Netzwerke als letzten Check, kurz bevor ein Vertrag zustande kommt. 12 Prozent der Unternehmen speichern sogar die Informationen aus den sozialen Netzwerken, die große Mehrheit der Personalverantwortlichen (76 Prozent) nutzt sie allerdings nur, um sich selbst ein besseres Bild vom Bewerber zu machen.

Wer als Bewerber gar kein Profil in sozialen Netzwerken hat, kann seinem beruflichen Fortkommen schaden, heißt es weiter in der Meldung von Bitkom. Für jeden sechsten Personalverantwortlichen (16 Prozent) der insgesamt 304 Befragten sei allein das Vorhandensein eines Social-Media-Profils unter Umständen ein Einstellungskriterium. Zwar sagen acht von zehn Personalverantwortlichen (81 Prozent), die sich in sozialen Netzwerken über Kandidaten informieren, dass sie auch Bewerbern ohne Social-Media-Auftritt jede Stelle anbieten würden.

Die Realität (das zeigt sich in den Zahlen) sieht jedoch für Facebook-Muffel & Co. anders aus. Wer nur über ein schlecht gepflegtes Social-Media-Profil verfügt oder (noch schlimmer!) völlig auf eines verzichtet, schmälert die Chancen auf einen neuen Job mitunter beträchtlich.