Mastodon

Der Social-Media-Atlas 2015/2016 geht von einer Social-Media-Nutzung von 80 Prozent aller deutschen Internetnutzer aus. Soziale Netzwerke dienen nicht nur der zwischenmenschlichen Interaktion, sondern werden vor allem als Informationsquellen genutzt. Laut einer Shareaholic-Studie sind soziale Medien die Nummer-1-Quelle für zu anderen Websites – und lassen damit Google und weitere organische Suchmöglichkeiten tatsächlich hinter sich.

Das Fazit der unterschiedlichsten Studien zur Social-Media-Nutzung bleibt allerdings dasselbe: Die Bedeutung von Media wächst weiter. Und viele Unternehmen haben hier noch Nachholbedarf. Nur 32 Prozent der deutschen Unternehmen haben laut bisher die sozialen Kanäle für das eigene Marketing genutzt. Große Unternehmen mit über 250 Mitarbeitern haben das laut Statistischem Bundesamt bereits erkannt (Anteil an den Unternehmen mit Internetzugang 2016: 69 Prozent). Doch besonders kleine und mittelständische Unternehmen sollten hier aufrüsten (Anteil 2016: 34 Prozent).

Ein interessanter Gegenpol tut sich tatsächlich an anderer Stelle auf: 84 Prozent der Deutschen misstrauen den Inhalten sozialer Medien und Blogs, weil dort praktisch jeder ungeprüft Meldungen veröffentlichen könne und es häufig zum Teil gezielte Falschmeldungen gebe. Das sind zentrale Ergebnisse einer Online-Umfrage der Markenberatung Prophet zum Thema „Journalismus vs. Media: Wie sehr vertrauen Sie redaktionellen Medien?“, zu der im Mai dieses Jahres 1.000 Erwachsene in Deutschland repräsentativ befragt wurden.

Die Menschen fragen sich bei ihrer Social-Media-Nutzung, ob die Funktionalitäten dieser sozialen Medien ihnen bei der Beurteilung von Staatskrisen und politischen Entwicklungen ebenso gut weiterhelfen, wie bei der Frage, welches Hotel in Paris denn nun das beste und günstigste ist. Die (Medien-)Marken müssten daher lernen, ihre Kunden besser zu verstehen und in den Mittelpunkt zu stellen.

Die Besinnung auf solche journalistisch geprägten Tugenden zur Schärfung des Kerns einer Marke ist wichtig und vielversprechend. Der Schlüssel zum Erfolg ist es das eigene Angebot zielgruppengerecht aufzubereiten und überall dort präsent zu sein, wo gut recherchierte mediale Inhalte gebraucht würden. Nur so treffen sich alte und neue Medien und können korrespondieren.

Auf den populärsten Plattformen der sozialen Netzwerke können Unternehmen ein breites Publikum aller Alters- und Berufsklassen erreichen. Allerdings ist hier auch der Wettbewerb werbe treibender Unternehmen am höchsten. Die reichweitenschwächeren Nischennetzwerke Twitter, XING und LinkedIn bieten dagegen die Möglichkeit, die jeweilige Zielgruppe nach Branche gezielter anzusprechen. Technik-affine Entscheidungsträger und Influencer im Marketing finden sich vor allem hier.

Klar ist jedoch: Für Performance-starkes Social-Media-Marketing bedarf es einer ständigen Erfolgsanalyse und Anpassung an aktuelle Entwicklungen der Netzwerke.