Mastodon

Lange haben uns die Personaler gepredigt, bloß nicht zu freigiebig mit Informationen in Social-Media-Profilen zu sein. Jetzt wird klar: Zu wenig oder gar überhaupt nichts sollte man in den einschlägigen Netzwerken aber auch nicht von sich preisgeben. Eine Studie zu Kriterien bei der Bewerberauswahl hat ergeben, dass inzwischen zwei von drei HR-Mitarbeitern bei der Personalsuche einen Bewerber in den sozialen Netzwerken unter die Lupe nehmen, bevor sie ihn zum persönlichen Vorstellungsgespräch einladen.

Bewerber müssen nicht nur mit guten Noten und lückenlosem Lebenslauf glänzen, sondern sollten auch auf ihre Social-Media-Profile achten. Zwei von drei Unternehmen (63 Prozent) informieren sich in Sozialen Netzwerken über Stelleninteressenten. Im Fokus stehen dabei vor allem beruflich ausgerichtete Plattformen wie Xing oder LinkedIn (53 Prozent), gefolgt von eher privat ausgerichteten Sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter oder Instagram (30 Prozent).

Dabei lassen es viele Unternehmen in ihren Handlungsanweisungen gegenüber der Personalabteilung offen, ob ein Mitarbeiter einen Blick ins Internet werfen darf. Lediglich vier Prozent der 304 Personalverantwortlichen, die in der repräsentativen Studie befragt wurden, gaben an, dass es in ihrem Unternehmen verboten sei, den Bewerber zu googeln. Bei elf Prozent ist es explizit erwünscht, bei acht von zehn Unternehmen dem Personaler überlassen. Und sie tun es: 63 Prozent der Befragten gaben an, sich in sozialen Netzwerken bei der Personalsuche über die Bewerber zu informieren – sei es, um das Bild aus Lebenslauf und Zeugnissen abrunden zu können, sei es, um weitere Informationen zu finden, die der Bewerber naturgemäß nicht in der Mappe aufführt.

Grundsätzlich kann es kein Schaden sein, via Internet auffindbar zu sein, wenn man ohnehin im Berufsleben steht. Dass ein Profil insbesondere bei Xing oder Linkedin als digitale Visitenkarte dient und die Chancen erhöht, von Personalberatern angesprochen zu werden ist klar. Allerdings kann man auch hier entsprechende Vorkehrungen treffen, wenn man eben nicht aktiv kontaktiert werden will. Ebenfalls nichts schaden kann es, in entsprechenden Gruppen und Diskussionsforen aktiv zu sein und zu Themen des eigenen beruflichen Umfeldes Fragen zu beantworten oder sich zu positionieren. Ein solches Engagement kann auch dann hilfreich sein, wenn es einen Menschen gleichen Namens gibt, der seinerseits gut im Netz auffindbar ist.