Wer immer sich mit Social Media professionell beschäftigt, kommt am Thema Automation nicht vorbei. Besonders dann nicht, wenn er für mehrere Kunden arbeitet – so wie zum Beispiel ich auch. Hier kann Software unterstützen und Stress vermeiden. In diesem Gastbeitrag befasst sich Stephanie A. Kowalski mit dem vermutlich mächtigsten der Gattung Automatisierungstools: Hootsuite.
Automation und vier weitere Dinge, die die Arbeit erleichtern
Jedes Mal, wenn ich das Wort »Automation« (Automation ist, so definiert Wikipedia, »die mit Hilfe von Maschinen realisierte Übertragung von Arbeit vom Menschen auf Automaten, üblicherweise durch technischen Fortschritt«) im Bereich Social-Media höre, erinnere ich mich immer wieder an folgende Geschichte, die Michael Mittermeier in seinem Programm »Paranoia« erzählt…
Dieser Typ hat sich ein Wohnmobil gekauft – zum ersten Mal in seinem Leben mit Tempomat… Gut, Tempomat kennen die meisten. Einen Schalter drückst Du… Zack… Dann hält er konstant die Geschwindigkeit und du musst nicht mehr selber aufs Gas drücken. Dieser Typ fährt also mit seinem Wohnmobil zum ersten Mal auf dem Highway und denkt sich: »Gut, jetzt probier ich mal den Tempomat aus.«
Automation kann die Social-Media-Arbeit vereinfachen, so wie der Tempomat dem Fahrer helfen kann. Vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) lohnt sich die Investition in solch eine Funktion: Man spart Geld, Ressourcen und vor allem Zeit.
Es gibt eine Reihe von Social-Media-Management-Tools auf dem Markt, die diese und weitere Funktionen anbieten. Falls Sie bisher nur wenige Berührungspunkte mit dem sozialen Netz hatten, d.h. wenn Sie nicht nur ein Profil in einem der sozialen Netzwerke besitzen, sondern auch aktiv Meldungen teilen und mit anderen Mitgliedern des Netzwerkes kommunizieren, dann ist es durchaus zu empfehlen, einen Experten zu Rate zu ziehen. Dieser verschafft Ihnen den Überblick und findet das Tool, das Ihren Ansprüchen genügen sollte.
Im Folgenden stelle ich Ihnen das Social-Media-Management-Dashboard von Hootsuite vor (ein Dashboard ist eine Pinnwand, die mit unterschiedlichen Funktionen, Applikationen usw. gefüllt werden kann. Bei Hootsuite sind das unterschiedliche Social-Media Kanäle) und erläutere fünf Aspekte dieses Tools, die Ihnen die Social-Media-Arbeit vereinfacht, darunter auch die »Automation«.
1. Überblick behalten
Manchmal kann es für eine Firma Sinn machen, gleich in unterschiedlichen sozialen Netzwerken unterwegs zu sein. Der Vorteil: Die Sichtbarkeit eigener Inhalte steigt und man erreicht verschiedene Ziel-, Nutzer- und Interessengruppen. (Wenn Sie sich für weitere Vorteile mehrerer Social-Media-Kanäle interessieren, dann wäre dieser Artikel vielleicht interessant.) Der Nachteil: Der Arbeitsaufwand steigt. Und wenn man versucht, jeden einzelnen Kanal direkt zu bedienen, kann einem der Überblick verloren gehen.
Doch über Social-Media-Management-Tools ist es möglich, mehrere Netzwerke in einem Fenster zu bedienen. Das funktioniert bei Hootsuite über ein sogenanntes Dashboard. Hier kann man Tabs erstellen, in denen Kanäle wie Facebook, Google+, Twitter usw. beliebig angeordnet werden können. Alle Profile sind somit auf einer gemeinsamen Benutzeroberfläche, so dass man sich ständiges Einloggen erspart. Statt die Aktualisierung des Kontos händisch zu tätigen, übernimmt das Hootsuite-Dashboard diesen Vorgang.
2. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Zeit ist vor allem für KMUs ein wertvolles Gut, das man nur ungern verschwendet. Kaum ein Unternehmer kann es sich leisten, sich den ganzen Tag in den sozialen Netzwerken mit andauerndem Schreiben von Nachrichten zu vergnügen. Doch auch hierfür haben die Management-Tools eine Lösung parat. Meldungen lassen sich erstellen, müssen aber nicht sofort veröffentlicht werden, sondern können zu einem gewünschte Zeitpunkt in den zuvor ausgewählten Kanälen geteilt werden. Bei Hootsuite nennt sich diese Funktion »AutoPlanung«.
Besonders praktisch: Das Nachrichten-Fenster muss nicht umständlich über ein Menü extra geöffnet werden. Es befindet sich direkt über dem Dashboard. Sie müssen sich also nicht den ganzen Tag in den sozialen Netzwerken aktiv beteiligen. Mit der »AutoPlanung« erstellen Sie mühelos Meldungen im Voraus und sind dennoch aktiv – wenn auch nicht persönlich – im Netzwerk unterwegs. Automation sei Dank.
3. Auf das Wesentliche konzentrieren
Überall wird geredet, diskutiert, Videos und Bilder hochgeladen und vieles mehr. Alles befindet sich ständig in Bewegung. Was früher über Wochen hinweg kommuniziert wurde, passiert in den sozialen Netzwerken oft in Stunden, wenn nicht sogar Minuten.
An welcher Diskussion soll man teilnehmen? Welche ist für die eigene Zielgruppe interessant? Wo bietet die eigene Meldung den meisten Mehrwert für den potenziellen Kunden?
All diese Fragen in nur wenigen Klicks auf die Spur zu kommen, auf diese schnell zu reagieren und das über mehrere Kanäle hinweg, stellt für viele eine Herausforderung dar – und ist vielleicht auch eine Kunst, die vor allem erfahrene Social-Media-Manager beherrschen. Hier ist jedoch viel Übung von Nöten, die wiederum das kostbare Gut des Unternehmers – die Zeit – in Anspruch nimmt.
In Hootsuite kann man nicht nur mehrere Kanäle verwalten, sondern auch Filter erstellen, mit denen Sie für die eigene Marke relevanten Gespräche und Inhalte verfolgen können. So werden die unliebsamen »Hintergrundgeräusche« ausgeblendet und Sie können sich auf das Wesentliche konzentrieren: die Gespräche, Diskussionen, Fragen und Neuigkeiten ihrer Zielgruppe.
4. Kontakte knüpfen
Sie sind bereits dabei, eifrig Meldungen auf den unterschiedlichen Kanälen zu verbreiten? Sie haben keine Probleme, schnell die relevanten Diskussionen ausfindig zu machen? Und dennoch reagiert kaum jemand auf Ihre Meldungen?
Doch für stundenlanges Suchen nach dem vermeintlichen Fehler bleibt keine Zeit. Und schon kommen die ersten Zweifel im Hinblick auf das eigene Social-Media-Projekt. Stopp! Bevor Sie nun die Flinte ins Korn werfen, haben Sie vielleicht daran gedacht, Ihre Inhalte zielorientierter zu teilen?
Nicht nur für Werbung kann man in den sozialen Netzwerken sogenannte Targetingoptionen (Filter, mit denen Sie Meldungen für eine bestimmte Zielgruppe zugänglich machen können) verwenden. Auch für gewöhnliche Meldungen bieten Social-Media-Management-Tools wie Hootsuite diese Möglichkeit. Bei Hootsuite können Sie – je nach Tarif – mehrere Targetingoptionen nutzen, um ihre potenziellen Kunden gezielt mit Inhalten zu versorgen. Egal ob nach Region, Sprache oder anderen demographischen Aspekten, all dies lässt sich einstellen, um die Chance auf Reaktionen zu erhöhen.
5. Aus Fehlern lernen
Läuft erst mal die Kommunikation, ist alles getan und der Unternehmer reibt sich bereits die Hände und hofft auf Neukunden? Falsch gedacht.
Nun ist es wichtig, bisher geteilte Inhalte zu analysieren. Aber warum sich mit einer Prozedur, die meist nur aus Tabellen und anderen vermeintlich abstrakten Grafiken besteht, auseinandersetzen? Sicherlich gibt es immer wieder Meldungen, denen weniger Beachtung geschenkt wird als anderen. Umso wichtiger ist es, den Verlauf festzuhalten und sich zu merken, welche Inhalte am erfolgreichsten waren.
Aus Fehlern lernt man. Wenn Sie mehr von dem veröffentlichen, was mehrfach geklickt wurde, bieten Sie Ihren potenziellen Kunden schließlich das, was sie wollen: gute und relevante Inhalte.
Tabellen zu erstellen, Analysen durchzuführen und auszuwerten kostet, wie Sie sich sicherlich gedacht haben, wiederum Zeit und bedeutet meist auch einigen Aufwand. Doch zum Glück bietet Hootsuite Funktionen an, die Ihnen je nach Bedürfnis spezielle Analysen und Reportings erstellt. Ein Knopfdruck genügt.
Auf den Tempomat allein ist kein Verlass
Den Überblick behalten, zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, auf das wesentliche konzentrieren, Kontakte knüpfen und aus seinen Fehlern lernen – und dann klappt alles wie am Schnürchen? Vielleicht erinnern Sie sich noch an den Herrn, der seinen Tempomat ausprobieren wollte? So ging die Geschichte weiter:
Der Typ drückt den Knopf »80 Meilen pro Stunde«. Dann steht er auf, geht nach hinten in den Wohnbereich – und macht sich dort einen Kaffee.
Man kann ohne Zweifel sagen: Social-Media-Management-Tools vereinfachen und beschleunigen die Social-Media-Arbeit. Allerdings sind Funktionen wie die Automation mit Vorsicht zu genießen. Die Interaktion auf Social-Media sollte sich niemals verselbstständigen, auch wenn Sie nur mal eben einen Kaffee trinken wollen. Aber das liegt außerhalb des Themenbereiches für diesen Artikel.
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